„Jede Frau ist eine Künstlerin.“
(frei nach Augusto Boal, Begründer des Theater der Unterdrückten)
Frauen mit Fluchterfahrungen gehören zu den marginalisiertesten Gruppen in unserer Gesellschaft. Neben den vielen Herausforderungen, die das Leben in einem neuen Land mit sich bringt, sehen sie sich häufig mit gesellschaftlicher, beruflicher und sozialer Benachteiligung und Diskriminierung sowie patriarchalen Strukturen konfrontiert. Gleichzeitig wird im medialen und politischen Diskurs hauptsächlich „über“ geflüchtete Frauen gesprochen anstatt mit ihnen. Ihre Sichtweisen, Anliegen und politischen Forderungen bleiben zumeist ungehört. Es gilt den Stimmen der Frauen Gehör zu verschaffen, neue Rollen in neuen Räumen zu erspielen und eine Selbstermächtigung von innen heraus zu ermöglichen, im eigenen Tempo mit den eigens gesetzten Schritten. Die Frauen selbst sind die besten Expertinnen für ihre Lebenswelt und wissen, welche Veränderungen sie in ihrem Umfeld möglich machen können. Deswegen spielen wir Theater und öffnen einen Raum des gegenseitigen Lernens.
In dem Projekt „Frauen.Macht.Theater“ setzen wir uns spielerisch mit Themen, die die teilnehmenden Frauen einbringen, auseinander und gestalten so einen Raum der Reflexion, des Austausches und des Einander Begegnens. In wöchentlichen Proben erarbeiteten wir ein Theaterstück, das im Dezember 2018 aufgeführt wurde.
Fortsetzung des Projekts: „Jede spielt eine Rolle“
Im Jänner 2019 wird die im vorherigen Jahr begonnene Arbeit fortgesetzt und die Gruppe für neue interessierte Frauen geöffnet: dieses Mal erarbeiten wir ein Forumtheaterstück zu den Themen Jobsuche, Schwierigkeiten in der Familie und Ungleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Diesmal neu: wir arbeiten nicht nur mit Methoden des Theaters der Unterdrückten sondern ergänzen die Arbeit durch Schattentheater. Wir freuen uns auf die Aufführungen Mitte und Ende Juni.
Infos zum Stück „Frau sein. Frei sein?!“
Ein Forumtheaterstück von Frauen* für Frauen*
In dem Theaterstück begleiten die Zuschauerinnen* Mariam (Ehefrau, Mutter, Arbeitssuchend) durch ihren einen Tag ihres Lebens. Ihr Alltag ist geprägt von viel Verantwortung, Aufmerksamkeit fordernde Kinder, Streit mit dem Ehemann und dem Wunsch es allen Recht zu machen. Nach dem Stück können die Zuschauerinnen* selbst in das Geschehen eingreifen, eine der Rollen übernehmen und versuchen die Situation zu verändern. Gemeinsam suchen wir nach Möglichkeiten, Auswegen und neuen Perspektiven für Mariam. Und finden damit vielleicht Inspiration für uns und andere Frauen*.
„Frau sein. Frei sein?!“ ist im Rahmen des Projekts „Jede spielt eine Rolle“ des Vereins „Theater der Unterdrückten Wien“ entstanden und sucht nach der Freiheit von Frauen* innerhalb der Gesellschaft.
Aufführungstermin: Dienstag 25.6.2019 17Uhr im off-Theater, Kirchengasse 41, 1070 Wien.
EINLADUNG_TheaterderUnterdrueckten_25.06.2019
Dieses Projekt wird gefördert durch