„Schweres Thema – Spielerischer Geist
Kleine Aktion – Große Vision“
Wie können wir mit den existenziellen Herausforderungen der Klimakrise umgehen? Wie können wir persönlich und als Gesellschaft an Handlungsfähigkeit gewinnen? Welche Rolle spielen ungerechte, kapitalistische Machtstrukturen in der Bekämpfung der Klimakrise? Was sind sozial gerechte Lösungsvorschläge für die Klimakrise? Wie sieht eine nachhaltige und solidarische Lebensweise aus – und wer kann sich eine solche leisten? Wer wird im globalen Diskurs um die Klimakrise gehört – und wer nicht? Und was steht einer fortschrittlichen Klimapolitik in Österreich und global im Weg?
Resilient Revolt Wien (RR Wien) möchte als Theaterkollektiv für Klima- und Sozialgerechtigkeit genau diesen Fragen nachgehen. Entstanden ist es aus einer Theaterwerkstatt und einer Forumtheateraufführung im November 2019.
Ziele
Wir wollen mit Methoden aus dem Theater der Unterdrückten und anderen angewandten Theatertechniken folgende Ziele erreichen:
- Konkrete Kämpfe rund um Klimagerechtigkeit unterstützen (z.B. gegen Fracking, Landgrabbing, Infrastrukturprojekte wie Flughafenausbau, Fashion-Industrie und andere neokoloniale Institutionen, Geschlechterverhältnisse, etc.)
- Machthierarchien und Diskriminierungen (Rassismus, Sexismus, Klassismus etc.) innerhalb der Klimabewegung durch Theatermethoden thematisieren
- (Verinnerlichten) Neoliberalismus und Kapitalismus aufzeigen & Reflexion dazu vor allem in der Klimabewegung anstoßen
- Raum für persönliche Auseinandersetzung mit Klima- und Sozialgerechtigkeit schaffen
- Wertschätzenden Dialog über Klimagerechtigkeit mit Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen ermöglichen (Wir verstehen die Auseinandersetzung mit Machthierarchien, Privilegien und Diskriminierung als Teil davon.)
Unsere Auseinandersetzung geschieht auf drei Ebenen: in und zwischen uns selbst, mit Aktivist*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung sowie in der Gesamtgesellschaft, wobei die Abgrenzung zwischen diesen Gruppen fließend ist.
Wir arbeiten mit unserer eigenen Positionierung im Kontext der Klimakrise genauso wie mit der Frage wie will ich/wir eigentlich gelebt haben? Wir suchen aktiv den wertschätzenden Dialog mit verschiedenen Menschen (auch mit SUV-Fahrer*innen), und dies in einem Geist von Neugier, Fehlerfreundlichkeit und Solidarität im Bewusstsein eines letztendlich geteilten Problems. In diesem Zusammenhang reflektieren wir stetig auch die Frage, wer Teil unserer Gruppe ist und wer nicht. Wir stellen dabei uns selbst und die Klimabewegung als weiße links-alternative Mittelschichtsbewegung in Frage und möchten dazu beitragen, dass die Klimabewegung gegen Rassismen, Sexismen und andere Diskriminierungsformen in ihren eigenen Reihen sowie gesamtgesellschaftlich ankämpft.
Neben einem Bewusstsein für multiple Krisen legen wir ein Augenmerk auch auf das bereits Erreichte: real existierende Alternativen, erfolgreiche Widerstandsbewegungen und gesamtgesellschaftliche Visionen für ein solidarisches, anti-kapitalistisches, gutes Leben für Alle!
Mitmachen & Anfragen
Entstanden sind bisher ein Forumtheaterstück sowie Straßenperformances für den öffentlichen Raum! Wir freuen uns über Einladungen zu spielen oder für Workshops, neue Mitglieder und neue Resilient Revolt Gruppen! Meldet euch mit eurer Anfrage bei resilientrevolt@gmail.com
Internationaler Resilient Revolt Kontext
RR Wien ist Teil der internationalen Forumtheaterbewegung Resilient Revolt mit Gruppen in Deutschland, Slowenien und Großbritannien. Die Ziele der Bewegung sind gemeinsam als Künstler_innen für Klimagerechtigkeit zu wirken, dabei Multiplikation und horizontale Aktion zu erreichen, sowie einen Fokus auf Resilienz, also Handlungs -und Anpassungsfähigkeit und Inklusivität zu legen, sowohl im eigenen Aktivismus als auch in der Gesellschaft. Du kannst mehr Infos zu diesem Netzwerk finden auf ihre Webseite: resilientrevolt.org








Climate justice. Action. Theatre.
Dieses 2,5 jähriges Projekt ist der Beitrag von aktivistischen Theatermachern zu der Klimagerechtigkeitsbewegung, die sich aus Slowenien, Deutschland und Österreich zusammengeschlossen haben, um eine internationale Bewegung von aktivistischen Theatermachern zu bilden, die mit der Methodik des Theaters der Unterdrückten (TO) im Bereich der Erwachsenenbildung arbeiten. Dieses Projekt ist eine Kooperationsinitiative, die von Erasmus+ KA2 im Bereich der Erwachsenenbildung kofinanziert wird. Das Hauptziel des Projekts war die Schaffung einer internationalen, vielfältigen, sich vervielfältigenden Gemeinschaft von Aktivisten und Theatermachern. Bis zum Jahr 2022 haben wir eine voll funktionsfähige Gemeinschaft von Aktivisten für Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit aufgebaut, die verschiedene Formen des künstlerischen Ausdrucks nutzt, wobei der Schwerpunkt auf Forumtheater und Theater für den Dialog im Bereich der Erwachsenenbildung lag. Dieses Projekt enthielt drei Method Labs, jeweils gefolgt von einem Activist Exchange, einer in jedem Land. Die Method Labs waren Räume für eine Handvoll TO-Praktiker, um sich auszutauschen und Methoden im Kontext der Klimagerechtigkeit zu entwickeln. Die Aktivitäten hatten einen anderen Schwerpunkt: (1) Legislativ- und Forumtheater in Österreich, (2) Unsichtbares Theater und direkte Aktion in Deutschland, (3) Zeitungs- und Dokumentartheater in Slovenien. Die in den Labs entwickelten Methoden wurden dann in Workshops umgesetzt, an denen Aktivisten teilnehmen konnten. Daraus kamen folgenden Projektergebnissen fort:
Videos von den Theatre Activist Exchanges:
Video 1: Theatre Activist Exchange Cambium 2021
Video 2: Theatre Activist Exchange IAA Munich 2021
Video 3: Theatre Activist Exchange Gornji Grad 2022
Ein Best-Practice-Handbuch wurde verfasst, in dem die Reflektionen und Erkenntnisse aus diesem Projekt zusammengefasst sind. Das Handbuch wurde vom Englischen ins Deutsche und Slowenische übersetzt. Du findest das Handbuch auf unserem Resilient Revolt Blog oder unter den folgenden Links:



Beitragsbild (c) Philip Kiefer, weitere Bilder (c) Urša Rahne & Philip Kiefer RR Logo (c) Lucija Leksic