Bildertheater
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Wörter! Mit lebendigen Bildern stellen wir mit Teilnehmer_innen bzw. Publikum Bilder der Realiteit zusammen. Diese Realität können wir eingehend analysieren und verstehen lernen. Aus den Bildern ergibt sich automatisch ein Veränderungswunsch. Anschließend proben wir gemeinsam den Weg der Veränderung: was muss sich im Bild tun, damit die Situation akzeptabel wird?
Aus dem Bildertheater entsteht leicht eine Forumtheaterszene, die spielerisch bearbeitet werden kann.
Forumtheater
„Theater ist im Kern zwei Menschen, eine Plattform und ein Konflikt“, so Augusto Boal, der Gründer des Theaters der Unterdrückten. Im gespielten Konflikt erleidet eine Partei (die Protagonist_in) eine Niederlage. Das Publikum ist nicht einverstanden und darf nun auf der Bühne versuchen, den Konflikt im Sinne der Protagonist_in zu entscheiden. Eine Joker_in moderiert die sogenannten Einstiege der „Zuschauspieler_innen“. Mit Forumtheater proben wir für die Realität von morgen: was auf der Bühne geht, geht auch im „wirklichen Leben“.
Zeitungs- und Medientheater
Diejenigen, die in einer Gesellschaft die Macht haben, werden immer versuchen ihre Version der Realität durchzusetzen. Dadurch entsteht ein entstelltes Bild, das die Grundlage bildet für Vorurteile und Diskriminierung. Das Zeitungstheater hilft uns, dieses entstellte Bild zu entlarven und kräftige Gegendarstellungen zu entwickeln. Das ganz neue Medientheater, das u.a. vom TdU Wien ständig weiterentwickelt wird, bezieht auch die neuen und sogenannten sozialen Medien mit ein.
Regenbogen der Wünsche
Nicht jede Unterdrückung ist sichtbar. Viele Menschen haben ihre Unterdrückung verinnerlicht und verkörpern sie durch vorauseilendem Gehorsam. Die Folgen zeigen sich oft körperlich: Burn-Outs, psychosomatische Erkrankungen und Sucht. Mit dieser Methode können wir die sogenannten „Polizist_innen im Kopf“ sichtbar machen und bekämpfen. Das Gegenstück, der Regenbogen der Wünsche, bietet neue Ziele und Perspektiven. Regenbogentechniken werden zunehmende auch im Forumtheater eingesetzt.
Legislatives Theater
Wenn viele Menschen kollektiv von einer Unterdrückung betroffen sind, wird es Zeit die Regeln und Gesetze zu ändern. Das Legislative Theater ist eine Technik, die Vorschläge für Entscheidungsgremien generiert. Das können tatsächlich Parlamente sein, aber es geht auch schon auf der Ebene einer Einrichtung (z.B. Patient_innen oder Schüler_innen) oder einer Organisation (Verein, Betrieb, Träger). Legislatives Theater ist u.a. ein Mittel gegen Politikverdrossenheit – es ist politische Teilnahme pur!
Unsichtbares Theater
Manchmal geht es nur etwas sichtbar zu machen, indem mensch es unsichtbar herausfordert. Unsichtbares Theater spielt Szenen, ohne das zu verraten. Das Ziel ist um einen Dialog der Zuschauer_innen auszulösen, die unmittelbar Zeuge eines gesellschaftlichen Phänomens geworden sind.
Ästhetik der Unterdrückten
Die meisten Menschen verfügen nicht über die Möglichkeit, sich professionell und medienwirksam auszudrücken. Sie haben aber Zugang zu ihren eigenen ästhetischen Fähigkeiten: Musik, Texte, bildende Kunst, Tanz, Skulptur usw. Außerdem sind sie in der Lage, aus all dem, was wir in der Gesellschaft offenbar nicht mehr brauchen, symbolische Bilder zu verfassen. Die Ästhetik der Unterdrückten unterstützt persönliche Entwicklungsprozesse und liefert zudem Material für Forumtheatervorstellungen.