widerSTADT 2025

2025 erfolgt eine Neuaufnahme im Rahmen des von der Stadt Wien Kultur geförderten Projekt-Calls
“Geschichte(n) Wiens – zeitgemäße Formen des Erinnerns“.

WiderSTADT ist ein partizipatives Stationentheater im öffentlichen Raum, das wir 90 Jahre nach den Februarkämpfen entwickelten. Wir arbeiteten hierzu mit Biografien, Orte und Texte zum Widerstand gegen den Austrofaschismus. Unsere Auseinandersetzung damit, wo wir uns heute verorten, welche Themen uns heute beschäftigen, wo wir mitlaufen oder wo ‚Nie wieder!‘ heute notwendig wird, inspirieren dieses Projekt des TdU Wien Kollektivs „Phehnix“.
Wir verweben unsere aktuellen Fragen zu einem demokratischen Miteinander mit den Geschichten und Methoden historischer Protagonist*innen und Widerstandsbewegungen im Wien und Österreich der 30er Jahre und teilen sie in einer szenischen Stadtteilerkundung mit Anwohner*innen und einer interessierten Öffentlichkeit. 

Die Aufführungen finden rund um den Karl-Seitz-Hof im 21. Bezirk statt und werden mit anschließenden Diskussionen mit dem Publikum ergänzt, sowie mit einer Podiumsdiskussion.

Spieltermine:
4.10.2025, 17:00 Uhr
5.10.2025, 14:00 und 17:00 Uhr
11.10.2025, 17:00 Uhr
12.10.2025, 17:00 Uhr
Podiumsdiskussion tba.

Hier geht´s zum Ticketverkauf.

widerSTADT – partizipatives Theater über den Widerstand gegen den Austrofaschismus im Wien der 1930er Jahre


Ausgehend von den polarisierten gesellschaftlichen Verhältnissen im Wien und Österreich der Jahre 1933-1938 erzählen wir basierend auf Materialien und Biographien des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW) sowie zeitgenössischen literarischen Texten (u.a. Jura Soyfer) Geschichten darüber, wie Widerstand und Menschlichkeit damals (noch) möglich waren. Ob leise und im Verborgenen, künstlerisch und kreativ, ob bürgerlich, sozialistisch oder kommunistisch: Was waren die Gefahren, was aber auch die Spielräume, die genutzt wurden? Mit Mitteln des Theaters erkunden wir, wie es diesen Menschen ging, welche Hoffnungen, Ängste, Wünsche und Zweifel sie mit sich trugen. Nicht zuletzt zeigen wir auch die Linien in die noch schrecklichere NS-Zeit ab 1938.
Über verschiedene performative Stationen im öffentlichen Raum führen wir die Teilnehmenden aus der historischen Betrachtung von Widerstand, seinen Formen und Methoden ins Heute: Können wir damals und heute vergleichen? Oder unterscheiden? Was macht uns beim Vergleich der historischen und aktuellen Verhältnisse Angst? Was Mut? In welcher Welt wollen wir eigentlich leben? Was bedeutet Freiheit für uns? Welche Widerstandsformen brauchen wir heute? Wie gehen wir mit dem Faschismus heute um? Wie mit anderen Ansichten allgemein?

Was wie ein klassischer Theaterabend beginnt, mischt sich nach und nach mit immersiven und partizipativen Elementen, die das Publikum die eigene Handlungsmacht in der Geschichte – in doppeltem Sinne – realisieren lassen. Es erkundet, macht mit, greift ein, trifft Entscheidungen und verändert den Lauf der Dinge. Nach der Rede einer gerade aus dem Gefängnis entlassenen Sozialistin werden alle zum Verteilen von Flugblättern aufgefordert – wer verteilt mit? Und für welche Botschaften setzen wir uns heute ein? Kann das Publikum die Parolen am Stammtisch von damals und heute unterscheiden? Zu welcher Nutzung eines scheinbar alltäglichen öffentlichen Ortes inspirieren besondere Ereignisse von damals heute?

Auf einer gesellschaftspolitischen Ebene macht „widerSTADT“ die Notwendigkeit der Gestaltung der Demokratie spürbar und vermittelt den Mut, den es für die Verteidigung eines demokratischen Miteinanders braucht. Das Projekt macht Geschichte greifbar, um daraus Schlüsse für heute ziehen zu können und verortet historische Ereignisse in unserer heutigen Umgebung. Im Zuge der Entwicklung des Stationentheaters fand auch ein Dialog mit den Bewohner:innen der Gemeindebauten rund um den Schauplatz statt.

Mutig Demokratie WIDERSTÄNDIG machen


Die Neuentwicklung des Stationentheaters widerSTADT entsteht im Rahmen des Projekts Mutig Demokratie WIDERSTÄNDIG machen, das im Rahmen des Projekt-Calls “Geschichte(n) Wiens – zeitgemäße Formen des Erinnerns“ von der Stadt Wien Kultur gefördert wird.
Unsere Recherchen zum Stück widerSTADT basieren auf wissenschaftlichen Quellen wie Biografien, Orten und Texten zum Widerstand gegen den Austrofaschismus. Dabei arbeiteten wir mit Zeitzeug:innenberichten, die das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) zur Verfügung stellte.
Im Rahmen der Neubearbeitung des Theaterstücks werden wir wissenschaftlich begleitet von Charlotte Rönchen MA und Dr. Lukas Meissel.
Charlotte Rönchen, MA ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Historische Sozialforschung in Wien und arbeitet zu den Forschungsschwerpunkten Arbeiter:innengeschichte / Arbeiter:innenbewegungsgeschichte, Polizeigeschichte und Österreichische Zwischenkriegszeit.
Dr. Lukas Meissel ist Historiker und Associated Research Fellow (Post Doc) am Richard Koebner Minerva Center for German History an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Ergänzend dazu laden wir zu einer Podiumsdiskussion mit Expert:innen ein, die sich mit den historischen Hintergründen der Zeit befassen, sowie mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen. Dabei sind die Entwicklungen im Österreich der Zwischenkriegszeit und die damalige Spaltung der Gesellschaft, sowie die gewaltsame Unterdrückung der oppositionellen politischen Positionen sehr relevant und verdienen Reflexion und Bewusstwerdung. Die Ereignisse in Österreich der 1930er Jahre gingen dem Großwerden des Nationalsozialismus hierzulande voraus. Welche Widerstandsformen brauchen wir heute? Wie gehen wir mit dem Rechtsruck heute um? Was können wir aus der Geschichte lernen und wie schaffen wir eine zeitgemäße Erinnerungskultur?

Ein Stück des Kollektiv Phehnix. 

Entwicklung und Spiel: Naomi Dutzi, Odilia Hochstetter, Ronnie Hift, Linda Raule, Joschka Köck, Tobias Brossmann, Veronika Vitovec, Davide Gnato, Hannes Reitberger, Lisa Liska, Erica Ras
Produktion: Veronika Vitovec, Tobias Brossmann
Ausstattung und Kostüm: Naomi Dutzi, Ronnie Hift

Spieltermine:
4.10.2025, 17:00 Uhr
5.10.2025, 14:00 und 17:00 Uhr
11.10.2025, 17:00 Uhr
12.10.2025, 17:00 Uhr
Podiumsdiskussion tba.

Ort: Karl Seitz Platz, 1210 Wien.
Der genaue Treffpunkt wird nach dem Ticketkauf per Mail bekannt gegeben. Die Veranstaltung findet im öffentlichen Raum statt.

Ticketkategorien:
30€ (Förderticket)
22,50€ (Normalpreis)
15€ (ermäßigt),
„Hunger auf Kunst und Kultur“-Pass: frei [Rabattcode Hunger](Nachweis vor Ort erforderlich!)

–> hier geht´s zum Ticketverkauf .

Achtung: Die Veranstaltung ist leider nicht barrierefrei zugänglich, für Details kontaktieren Sie uns bitte hier.

Danksagung
Wir bedanken uns bei der Stadt Wien Kultur für die Förderung dieses Projektes im Rahmen des Projekt-Calls „Geschichte(n) Wiens – zeitgemäße Formen des Erinnerns“.

Wir danken dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) für die zur Verfügung Stellung von Zeitzeug*innenberichten, sowie unseren Kooperationspartnern dem WienZimmer und der Jura-Soyfer-Gesellschaft für die Unterstützung!

Folgt uns auf den Social Media Kanälen des TdU Wien und des Kollektiv Phehnix oder abonniert den TdU Wien Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben!

Beitragsbilder: Titel (c) Odilia Hochstetter | Stückfotos: (c) Andreas Heckhoff, (c) Marilu Schmidt und weitere…
Trailer: (c) Andreas Heckhoff

2025 fand eine Neubearbeitung von widerSTADT für Schulklassen statt!