Phehnix

Phehnix ist ein Ensemble des TdU Wien, das sich aus einem Kreis langjähriger TdU Wien-Vögel gebildet hat, und wieder und wieder neue Ausflüge wagen möchte. Bei jedem neuen Ausflug ändern wir etwas die Form: Wir erarbeiten Bühnenstücke, immersive Formate und vieles, was da noch kommen mag. Theater, die Disziplin, die uns eint, verstehen wir als Möglichkeit Beziehungen zwischen Menschen (egal ob Performende oder Publikum) zu gestalten, immer vor dem Hintergrund größerer gesellschaftlicher Ereignisse und Themen.

Im Mittelpunkt stehen die Kollektivität und ein transmedialer Ansatz. Wir sind ein professionell arbeitendes, interdisziplinäres Team aus den Bereichen Schauspiel, Szenographie, Community-Arbeit und Produktion, aber auch Multi-Mediakunst und Musik, die es jedes Mal auf neue Art miteinander kombinieren will.

Mit der Inszenierung „Der Herrscher des Mondes“ (2023) hat das 2022 gegründete Kollektiv eine erste Produktion geschaffen. Nun sind wir wieder bereit zum nächsten Ausflug: ins Wien der 1930er Jahre, auf der Suche nach widerständigen Gemeinschaften damals und Heute. Phehnix geht dabei nicht nur in die Geschichte zurück, sondern zieht stets auch den Bogen zum Heute und aktuellen Diskursen. Wir stellen die Frage, wie wir dem aktuellen Rechtsruck und der vermeintlichen Opfererzählung Österreichs etwas entgegensetzen können.

Der erste Auftritt zum Thema wird beim Wiener Kultursommer am 11.7.2024 um 19:30 beim ASK Erlaa sein, weitere Informationen folgen in Kürze. Dort präsentieren wir gemeinsam mit Isabel Frey, einer Sängerin jiddischer Arbeiter:innenlieder die szenische Lesung „Die Welt von Morgen ist Heute“. Zur genauen Projekt-Beschreibung geht es hier.

Außerdem planen wir für das zweite Halbjahr 2024 unter dem Titel „widerSTADT“ eine immersive Performanceinstallation im Margaretner Gemeindebau samt Ausstellung und widerständigem Tanzevent. Hier finden Sie unser aktuelles Projektkonzept. Kooperationspartner ist u.a. das Dokumentationszentrum des österreichischen Widerstands (DÖW) sowie (angefragt) verschiedene Grätzlinitiativen in Margareten.

Aktuelle Informationen immer auf Instagram.

Mitglieder von Phehnix sind aktuell:

Tobias Brossmann (Sozialarbeiter, partizipativer Theatermacher) arbeitete mehrere Jahre als Chemiker, bevor er über verschiedene Zwischenstationen seinen Weg zum Studium der Sozialen Arbeit fand. In der aktivistischen Arbeit fand er seine Freude in der Verbindung von Aktivismus und kreativen, künstlerischen Formaten. Über ein Praktikum im Zuge des Studiums fand 2021 sein Weg zum Verein Theater der Unterdrückten Wien. Seither professionalisierte er sich als partizipativer Theatermacher und arbeitet, neben seiner Arbeit als Sozialarbeiter, auch in verschiedenen Projekten rund um Gemeinwesenarbeit, offene Jugendarbeit und Theaterpädagogik.

Naomi Dutzi (Bühnenbildnerin, Dipl. Ingin Architektur) hat in Wien und Paris Architektur und mit Schwerpunkt dem Szenografie studiert und ebendort an verschiedenen Theatern und im Ausstellungsbereich Erfahrung gesammelt. Ihre Leidenschaft für kreative Bespielungen des öffentlichen Raums hat sie schon in der politischen Jugendarbeit entdeckt, wo sie über ein Jahrzehnt hauptberuflich und ehrenamtlich in leitenden Funktionen auf europäischer Ebene tätig war. Die gesellschaftspolitische Schwerpunktsetzung auf feministische und klassenbewusste Aspekte von Raum prägt ihr künstlerisches Interesse. Nach eigenen Projekten u.a. am Dschungel Wien arbeitet sie derzeit als Bühnenassistenz für einzelne Produktionen des Theaters in der Josefstadt.

Davide Gnoato

Ronnie Hilft

Odilia Hochstetter (Regisseurin, Performancekünstlerin) ist seit 2022 für das Ensemble „Phehnix“ des TdU Wien tätig und hat mit „Der Herrscher des Mondes“ (Aphra Behn, 1687) ihr Wiener Regiedebut auf die Bühne gebracht. Sie hat Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft studiert. 2018 hat Sie im PENG e.V. in Mainz mit „Obwohl“ (Beate Faßnacht, 2008) ihre erste Regie geführt und war 2019-2021 als Regieassistentin an der Theater Arche (Wien) tätig. Seit 2023 widmet sie sich der Clownerie, wodurch sich Aktivismus und Performancekunst zusammenbringen lassen und sie die 2011 am Theateraus Jena begonnene Schauspielkunst wieder aufgreifen kann.

Joschka Köck (Partizipativer Theatermacher und Sozialwissenschafter) arbeitet seit 2012 im Theater der Unterdrückten Wien. Seine Aufgabenbereiche im TdU umfassen u.a. Produktionsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement (besonders bei europäischen Projekten) und Geschäftsführung. Bei verschiedensten partizipativen Theaterprojekten arbeitet er als Theaterpädagoge und Regisseur. Dabei liegt sein Hauptinteresse beim Community Organizing und aktivistischen Komponenten politischen Theaters. Seine Methoden erlernte er bei renommierten internationalen Praktizierenden des Theaters der Unterdrückten (z.B. Birgit Fritz, Roberto Mazzini, Evan Hastings, Sanjoy Ganguly uvm.). Er ist Doktorand in Politikwissenschaft mit partizipativer Aktionsforschung zu Theater der Unterdrückten in der ökologischen Krise und hat einen Lehrauftrag zu Theater der Unterdrückten an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt für Sozialarbeiter:innen.

Lisa Liska

Erica Ras

Linda Raule (Partizipative Theatermacherin, Kultur- und Sozialwissenschaftlerin) arbeitet seit 2016 im TdU Wien als Theaterpädagogin und unterrichtet aktuell an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS). 2016 Ausbildung als Schauspielerin bei der schauspielfabrik Berlin. 2019 Abschluss Masterstudium Internationale Entwicklung (Universität Wien) mit genderkritischem Schwerpunkt und Fokus auf machtkritischer Bildungsarbeit sowie dekolonialen, feministischen Wissenschaftspraxen. Besonders interessant ist für sie die Idee, Kunst und Sozialwissenschaft zu verbinden und dadurch Menschen zum gemeinsamen Reflektieren und Handeln anzuregen. Den Fokus ihrer Arbeit legt sie dabei auf feministisches Körperwissen, Tanz und verschiedene Formen partizipativen und künstlerischen Ausdrucks.

Hannes Reitberger (Projektgestalter im Nonprofitbereich, Holistic Health Coach und begeisterter Schauspieler) ist seit 2017 im Rahmen diverser Theaterprojekte und Workshopformate beim TdU Wien engagiert. Als Kind und in seiner Jugend stand Hannes im Rahmen vieler Produktionen des Stadttheaters Kufstein auf der Bühne. Der politisch-partizipative Ansatz des TdU ermöglicht es Hannes, seine Spielfreude und Interessen in den Bereichen sozial-ökologische Transformation, Klima- und Geschlechtergerechtigkeit zu verweben und damit Menschen erreichen.
Hannes lebt im Phehnix seine Begeisterung für Co-Kreation, Gruppendynamik und Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen von Stückentwicklung, Kollektiv- und Rollenarbeit. In der aktuellen Produktion „Widerstadt“ wirkt Hannes u.a. bei der Entwicklung, Planung und Recherche sowie als Schauspieler mit. Was ihn antreibt? Die angesichts von Krieg, antidemokratischer Entwicklungen und mangelnder ermächtigender Zukunftsnarrative vielerorts spürbare Ohnmacht, Angst und Verzweiflung aufzugreifen, theatral zu verarbeiten und gemeinsam mit dem Publikum anzuerkennen was war und was ist, um daraus neue Perspektiven zu nähren.

Veronika Vitovec (Theatermacherin, Künstlerin, Theaterpädagogin) verbindet ihre künstlerische Experimentierfreude mit der Öffnung von Diskussions- und Dialogräumen über partizipatives Theater. Sie widmet sich Performance-Projekten, Clownerie und arbeitet seit 2016 mit dem Verein TdU Wien zusammen, mit dem sie partizipative Theaterprojekte realisiert. Dabei erforscht sie Wege des Ausdrucks und des Empowerments. Veronika hat einen Abschluss in Psychologie und studierte Physical Theatre an der französischen Körpertheater- und Clown-Schule École Lecoq. Sie unterrichtet u.a. an der Schule des Theaters Wien. Veronika leitete das Performance Kollektiv Imaginario, mit dem sie sensorische und immersive Theaterperformances gestaltete. Mit der Compagnie des Atsaras in Frankreich entwickelte sie Puppenspiel- und Straßentheaterprojekte. In Wien zeigte sie ihre Arbeiten u.a. auf den Bühnen des Volx Margarethen, Theater Olé und Dschungel Wien.

Bisher im Team von Phehnix mit dabei waren: Vanessa Appenzeller, Christina Widmann

Beitragsbild und Galerie (c) Odilia Hochstetter