2015/2016
Methodenlehrgang „Theater in Aktion“
In Kooperation mit Birgit Fritz haben Joker_innen vom Theater der Unterdrückten Wien 2015/2016 einen Methodenlehrgang zum partizipatorischen Theater geleitet: Es fanden mehrere Wochenendseminare im Seminarhaus Flackl in Reichenau/Rax statt:
2014
Sex matters
Unser großes Projekt im Jahr 2014 war das Kunst-und Theaterfestival „sex matters“, das zu einem offenen und enttabuisierten dialog über Sexualität einladen sollte. Die Festivalhomepage und seine Dokumentation findet ihr hier.
Eine Neuauflage als Austausch-und Aktionswoche für 2017 ist geplant: https://www.sex-matters.org/
Sex Acts… Zwischen Tabuisierung und Übersexualisierung.
Das Thema Sexualität bewegt sich im öffentlichen Diskurs zwischen Übersexualisierung und Tabuisierung. Diese Diskrepanz hat einen bedeutenden Einfluss auf das Sexualverhalten von Personen und stellt besonders für junge Menschen eine Herausforderung dar.
„Sex Acts… Zwischen Tabuisierung und Übersexualisierung“ war eine Workshopreihe, in der mit Methoden des Theaters der Unterdrückten das Thema Sexualität von jungen Menschen offen und authentisch bearbeitet wurde. An drei Workshopwochenenden zwischen April und Oktober 2014, haben wir im WUK Wien mit verschiedenen Altersgruppen gearbeitet (14-17 Jahre; 18-21 Jahre; ab 21 Jahre).
In den Workshops haben wir besonders die Rolle der medialen Darstellung von Sexualität hinterfragt. Diese Analysen wurden anschließend in Bezug zu unserer eigenen Sexualität sowie unseren Erfahrungen und Bedürfnissen gesetzt. So entstanden neue Kommunikationsräume und wertschätzende Dialoge. Darüber hinaus wurde ein Teil der kreativen Ergebnisse der Workshops beim sex matters Festival im Juni 2014 präsentiert.
Die Workshopreihe wurde von Jugend in Aktion (heute Erasmus+) gefördert.
Im Rahmen dieses Projekts ist eine spannende Broschüre zum Zeitungstheater entstanden, die bei uns gegen eine freie Spende bestellt werden kann.
2013
Diversit.TO
Theatre of the Oppressed (TO) and other social theatre methods are applied increasingly in working with youth in diverse contexts, ranging from activism to therapy. In the exchange between practitioners across Europe, the need evolved to deepen the theoretical and practical knowledge base and create long-term networks in Europe to effectively apply TO methods in the work with young people.
Exploring diversity in Theatre of the Oppressed aimed to be a platform for youth workers and TO practitioners to share their knowledge and experience with the objective of tackling questions of possibilities, limitations and developments in applying TO in the different contexts and professional fields. In October 2013, we held a project week in Vienna with participants from Austria, Italy, Poland, Romania, Slovenia, Spain and Turkey for that purpose.
Link zum Festivalblog
2012
VALID 2
invalidenstrasse
kunst im öffentlichen raum, barrierefreiheit, sensible sprache
Die Kampagne rund um die „Invalidenstraße“
Sprache schafft Realität, Realität schafft Sprache
Vor diesem Hintergrund organisieren das Theater der Unterdrückten – Wien (TdU-Wien) und DanceAbility eine Kampagne zum Thema: „Kunst im öffentlichen Raum – Barrierefreiheit – sensible Sprache“ mit dem Titel „Invalidenstrasse / Invalid Street“. Namensgebend und Grund für diese Kampagne ist die „Invalidenstraße“ im dritten Wiener Gemeindebezirk. Wenn Sprache Realität und Realität Sprache schafft, dann bedeutet eine kritische Auseinandersetzung mit Begriffen, wie „valide“, „gültig“, „wert“ und „wertvoll“ schlussendlich die Frage, welche Wertigkeit so genannte behinderte Menschen in unserer Gesellschaft einnehmen. Wollen wir tatsächlich eine Straße, welche behinderte Menschen an gesellschaftliche Ränder drängt und sie doch auch in einen negativen Mittelpunkt stellt? Schafft diese Sprache nicht vielmehr eine Realität, die der unsrigen längst nicht mehr entspricht? Wollen wir uns auf dieser Realität ausruhen, anstatt an einer neuen zu bauen?
Die Kampagne soll Anstoß und Beitrag sein, genau diese neue Realität zu schaffen, in der Menschen keine Begriffe mehr brauchen, um damit verinnerlichte und veräußerlichte Gefängnisse für „die Anderen“, „die Fremden“, „die Unbekannten“ zu bauen. Ob als Selbst- oder Fremdwahrnehmung- diese Begriffe fragmentieren Gesellschaften, schüren Ängste und Abwehrhaltungen und verhindern damit Dialog, Empowerment und Zusammenhalt. Wir wollen sowohl eine Sprache, als auch eine Realität mitgestalten, in denen Menschen und Vielfalt Platz und Wertigkeit haben!
Petition zur Umbenennung der Invalidenstraße
www.petitiononline.at/petition/invalidenstrasse/257
Ziel
Ziel der Kampagne ist es, in der breiten Öffentlichkeit zum Bewusstsein über die Macht der Sprache in Bezug auf die Schaffung bzw. Nicht-Schaffung von Lebensrealitäten beizutragen und den Begriff der „Invalidität“ im Kontext einer Hinterfragung von „Validität“ als Gegenpol zu dekonstruieren.
Mit dem Projekt „VALID 2“ wollen wir einen Beitrag zu dieser Auseinandersetzung leisten und sichtbar machen, was sich der alltäglichen Wahrnehmung entzieht: alle Menschen sind in ihrer Vielfalt einzigartig und besonders. Die Stadt als Lebensraum soll dies berücksichtigen und lebenswerte und zugangsfreie Strukturen bereitstellen, die sowohl ideell, als auch reell Offenheit und Sicherheit bieten. Theoretisch beziehen wir uns u.a. auf das 2003 mit Unterstützung des Bundessozialamts von Integration: Österreich herausgegebene „Buch der Begriffe, Sprache, Behinderung, Integration“.
valid
Eine Woche lang setzten sich Tanz- und Theatergruppen aus Deutsch-land (AbArt), Finnland (DanceAbility Finland), Slowenien (Transformators) und Österreich (DanceAbility, TdU-Wien) mit Trainer Emery Blackwell (USA) und Trainerin Susan Quick (Enabling Radio, GB) in den angebotenen Workshops mit diesen Fragen auseinander. Erweitert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden die spannenden Prozesse innerhalb der Workshops mit einem vielseitigen Rahmenprogramm: ein Dancebattle von DanceAbility-Gruppen aus Wien im Albert-Schweitzer-Haus, einer Podiumsdiskussion zum Thema „Arts for Social Change“ und einer Schulaufführung der DanceGang über „Das Lied der Stille“. Höhepunkt der Woche war jedoch ein kunterbuntes und fröhliches Treiben im Rahmen des Straßenspektakels auf der Invalidenstraße – ein Event, das nicht nur auf die Missstände und Barrieren in unserer Gesellschaft aufmerksam macht, sondern auch Vielfalt und Solidarität zelebrierte.
Links
Vollständige Dokumentation der Kampagne (auch der Fortsetzung 2013):
invalidstreet.wordpress.com
Projekte in Kooperation mit DanceAbility Wien:
www.danceability.at
2011
VALID
2011 fand das erste Mal unsere dreijährige Kampagne zur Umbenennung der Invalidenstraße statt. Nähere Infos siehe oben und unter invalidstreet.wordpress.com